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Der schwarze Einser

著者: Wilhelm Kurt
ナレーター: Michl Lang, Barbara Gallauner, Rudolf Vogel, Heinrich Hauser, Maria Sigg
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あらすじ・解説

1840 gab man in England die ersten Briefmarken heraus. Sie waren eine ebenso praktische wie zwangsläufige Erfindung, denn wenn man schon der gesamten Menschheit das Lesen und Schreiben beibrachte, damit sie über lauter Zeug informiert werden, das sie weder betrifft noch im Grunde was angeht, über das sie sich bloß ärgern oder davor sich fürchten, und weil sie ihre Ängste, Ärger, Intrigen und Liebeserklärungen nun per Brief verschicken konnten, mußten Briefmarken her, für das gigantisch wachsende Postnetz in aller Welt. Da kam man mit persönlicher Zustellung per Postkutsche und bloßem Stempeln nicht mehr durch.

Vor allem auch die armen Kinder mussten alle, alle, per Schulpflicht Lesen und Schönschreiben können, was Brieffreundschaften erzeugte, für die man Marken brauchte, die aber selten hielten. Die Freundschaften. Die Marken pappten zäh an Papier und Pergament. Das kreierte eine neue Gruppierung der Menschheit: Sammler und Normale. Der erste Markenmann in London würde sich gewiss wundern, wenn er hörte, dass es 1950 in den USA 27 Millionen Sammler gab. Davon 10 Millionen methodisch vertierte. Die restlichen 17 Mio. waren zufrieden, wenn die Wapperln schön bunt mit Bild waren.

Die erste deutsche Briefmarke war schwarz und ohne Bild. Sie wurde 9 Jahre nach England 1849 ausgegeben. Und zwar in Bayern. Darum ist der nicht nur in Süddeutschland begierig gesammelte 'Schwarze Einser' die erste, älteste deutsche Briefmarke. Glücklich, wer eine sein eigen nennt. Ihr Sammlerwert hat sich gewaltig gesteigert. Als es 10 Jahre nach den ersten Briefmarken auch in der übrigen Welt allmählich Marken gab, konnte, wer methodisch vorging, mit seiner kompletten Sammlung einen ganz schönen Stich machen. Marken sind wie Künstler. Fehlfarben, Fehldrucke, falsche Ränder, fehlende Zacken und all so was kann eine Marke berühmt machen. Auch bei Künstlern sind ja die größten Spinner die Berühmtesten, weil sie Einzelexemplare sind, oder will jemand den van Gogh als normal bezeichnen?

©1999 TeBTo Musik und Hörbuchverlag (P)1999 TeBTo Musik und Hörbuchverlag

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