Wir schreiben das Jahr 1900: In der Welt des Westens herrscht metaphysische Obdachlosigkeit, tief im Menschen verwurzelt. C.G. Jung tritt auf den Plan und versucht seine Geisteskrankheiten mit inneren Archetypen zu besänftigen. Da offenbart sich seinem zukünftigen Freund, dem gegen-missionierten daoistischen Pionier Richard Wilhelm, in den Tiefen Asiens der uralte, magische Text zum Geheimnis um die Praxis der Goldblüte (Taiyi Jinhua). Mit ihm finden sich plötzlich Parallelen zwischen Mandala-Tanzenden Irren, die Muster ertanzen, und den Wu-Schamanen: Weil es in den Beinen und dem Erdmagnetismus halt so drin steckt. Und plötzlich öffnet sich die Blume, das dritte Auge, und es offenbart sich das Goldene Embryo und die gesamte Weisheit des Kosmos.

Und wir? Wir reden darüber, wie man es macht...

Wir geben dem Affen Zucker und stürzen uns in die Welt der Klassiker der inneren Alchemie: Chinesische Feuerzangenbowlen und mystische Mysterien dunkler als Dunkel. Die professionelle Yin-Yang-Lehre des Ling Bao Bi Fa, spirituell-körperliche Lava und die große Frage: Wie kommt man aus der Meditation eigentlich auch wieder zurück in die Welt der 10.000 Dinge und will man das?

So wie allmächtige Jungfrauen zur Grundlage der Weltreligionen gehören, gehört hier Verwirrung zum System. Damit man dann Laozi auch mal wirklich endlich ziehen lassen kann… zumindest vorläufig.

Wir starten unsere Odyssee im Dantian und nehmen Kurs auf die innere Landkarte. Wo legt man bei einer schweren Kugel die Hände an? Kann man sein sexuelles Jing Gongen? Und warum wird am Anfang vom Taiji-Training stillgestanden?

Brummen, Summen, Brennen, Funkeln – auf dass man als neuer Mensch aus dem Training stolpert. Ein Konzert der inneren Kochkünste, transzendent und trotzdem mit beiden Beinen auf dem Boden.