
GS004 Der Mega Sonntag mit Philipp
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Philipp hat seinen Freund Alex besucht. Ganze drei Stunden haben sie sich an dem 21. Jahrhundert abgearbeitet. Hier ist das Ergebnis des Rundumschlags.
Die Digitalisierung ist kein bloßes technisches Upgrade, sondern ein zivilisatorischer Bruch – vergleichbar mit der Industrialisierung oder dem Buchdruck. Sie automatisiert nicht
Muskelkraft, sondern Denk- und Koordinationsarbeit und stellt damit die Grundlogik sämtlicher gesellschaftlicher Teilsysteme infrage. Was wir bisher erlebt haben, war lediglich Proto-Digitalisierung: Spielereien wie Social Media, Online-Shopping oder Apps, ohne dass Staat, Verwaltung oder Wirtschaft grundlegend transformiert wurden. Doch echter Wandel ist selten freiwillig. Innovation braucht fast immer einen externen Schock, weil bestehende Machtstrukturen – ob wirtschaftlich, politisch oder bürokratisch – kein Interesse an Effizienz oder Transparenz haben. Dabei ist das zentrale Konzept zur Analyse der Gegenwart Transaktionskosten: Sie erklären, warum es Staaten, Banken, Firmen oder Verwaltungen überhaupt gibt – nämlich um teure Kommunikation zu vermeiden. Wenn aber Transaktionskosten digital auf nahezu null sinken, verlieren diese Institutionen ihre Existenzberechtigung. Was bleibt, sind Hierarchiekosten – und der Wunsch, alte Privilegien zu bewahren. Auch Geografie verliert ihre ordnende Kraft. Informationen bewegen sich nicht mehr mit Pferdekutschen, sondern mit Lichtgeschwindigkeit – und damit entfallen viele Gründe für nationale Strukturen. Der Wandel ist radikal, aber missverstanden: Er führt nicht zu Megaplattformen, sondern zu struktureller Dezentralität – ohne dass es dafür Blockchain braucht. Doch genau diese Dezentralität, Effizienz und Transparenz wollen viele nicht. Denn sie bedrohen Komfortzonen, Macht, Geschäftsmodelle. Digitalisierung könnte soziale Ungleichheit abbauen, aber sie darf es nicht. Deshalb verkennen viele das Ausmaß des Wandels – und klammern sich an ökonomische und juristische Denkweisen, die aus dem 19. Jahrhundert stammen. Die entscheidende Frage ist: Wie kann man strukturiert über Zukunft nachdenken, wenn man sie nicht sehen will? Kein Wunder also, dass Alex nach 30 Jahren Informatik nicht mehr nur analysiert, sondern empört ist.