エピソード

  • 28 I HiKoPod I Anthropologische Netzwerke und koloniale Spuren in Berlin
    2024/10/14
    Das Thema Kolonialismus und koloniales Erbe wird aktuell breit in der Gesellschaft diskutiert. Die Nachwirkungen kolonialer Vergangenheit sind bis heute sichtbar, insbesondere in Berlin, wo viele Waren- und Wissensströme des damaligen deutschen Kolonialreichs zusammenliefen. Wer aber waren die Personen, Institutionen und Netzwerke, durch die sowohl Objekte aus den als auch Informationen über die Kolonien gesammelt und ausgetauscht wurden? An dieser kolonialen Schnittstelle nahmen die sogenannten Anthropologischen Gesellschaften, die sich im 19. Jahrhundert überall in Europa gründeten, eine besondere Stellung ein. Wichtigste Vertreterin in Deutschland war die ‚Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (BGAEU)‘, die durch Expeditionen, Vorträge und Korrespondenz mit ausländischen Wissenschaftlern maßgeblich am Austausch zwischen kolonialen Institutionen und Berliner Stadtgesellschaft beteiligt war. Im Gespräch mit Jannes Bergmann schildert Lydia Bucher, die 2023 für ihre Forschungen den HiKo_21 – Nachwuchspreis erhielt, wie die BGAEU durch ihre Aktivitäten zu einem integralen Bestandteil des kolonialen Herrschaftsapparates des Deutschen Kaiserreiches wurde. Die Verwendung neuer wissenschaftlicher Methoden kommt dabei ebenso zur Sprache wie der internationale Wissenstransfer.
    続きを読む 一部表示
    39 分
  • 27 I HiKoPod I Berlin wird Metropole. Die Entstehung von Groß-Berlin 1920
    2024/08/30
    Berlin ist heute mit 3,9 Millionen Einwohnern und einer Fläche von fast 900 Quadratkilometern eine pulsierende Metropole von Weltrang. In dieser Form existiert sie allerdings erst seit gut 100 Jahren. Das sogenannte Groß-Berlin-Gesetz ließ 1920 mit dem Zusammenschluss von acht selbstständigen Städten, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken die deutsche Hauptstadt quasi über Nacht zur flächenmäßig zweitgrößten Stadt der Welt werden und legte den Grundstein für Berlins Entwicklung zur Weltstadt im 20. Jahrhundert. Zum 100-jährigen Jubiläum des Groß-Berlin-Gesetzes 2020 veranstaltete das Nachwuchsnetzwerk der Historischen Kommission zu Berlin eine Tagung zu diesem bedeutenden, lange Zeit aber wenig beachteten Ereignis. Der kürzlich dazu erschienene Sammelband ‚Groß-Berlin – ein großer Wurf?‘ versammelt Beiträge zu ganz unterschiedlichen Aspekten zur Entstehung der neuen Einheitsgemeinde. Im Gespräch mit Jannes Bergmann erklärt Oliver Gaida, einer der Herausgeber, welche Überlegungen dazu geführt haben, einen neuen Blick auf das Groß-Berlin-Gesetz zu werfen, und welche Perspektiven bisher eher wenig Aufmerksamkeit in der Forschung gefunden haben. Er schildert den langen Entwicklungsprozess bis 1920, wer Gegner und Befürworter der Reform waren sowie die letztendlich für die Umsetzung nötigen Bedingungen. Schließlich erläutert er die Auswirkungen der neuen, vergrößerten Metropole Berlin für die Menschen damals wie heute.
    続きを読む 一部表示
    42 分
  • 26 I HiKoPod I Heinrich von Kleist und das Kleist-Museum
    2024/07/29
    Heinrich von Kleist, geboren in Frankfurt an der Oder, zählt mit seinem landesweit auf diversen Bühnen vertretenen Werk zu den bekanntesten Dichtern Deutschlands. Sein Lebensweg, der immer wieder Brüche und Kurswechsel vorwies, ließ ihn in seiner damaligen Zeit zu einem absoluten Außenseiter werden. In seiner Heimatstadt steht heute das einzige Kleist-Museum der Welt, das selbst eine komplexe Entstehungsgeschichte aufweist. Mit seiner umfangreichen Sammlung von circa 100.000 Objekten, wechselnden Ausstellungen und regelmäßigen Veranstaltungen zum ‚berühmtesten Sohn Frankfurts‘ steht das Museum heute im Zentrum der Vermittlung, aber auch der Erforschung, des Lebens sowie des Werks dieses widersprüchlichen Literaten. Im Gespräch mit Jannes Bergmann erzählen Adrian Robanus und Veronika Weisheimer vom wechselhaften Leben des populären deutschen Schriftstellers sowie von dessen komplexem Verhältnis zu seiner brandenburgischen Heimat. Sie geben einen Einblick in die heutige Rezeption Kleists und zeigen, dass dessen besondere Biografie so manche Parallele zu den Lebensentwürfen der heutigen Zeit aufweist. Außerdem berichten sie von der Arbeit im Kleist-Museum und aus der aktuellen Forschung zu Heinrich von Kleist. Mehr Infos zum Kleist-Museum: https://www.kleist-museum.de/
    続きを読む 一部表示
    59 分
  • 25 I HiKoPod I Berlin. Das Rom der Zeitgeschichte
    2024/05/17
    Berlin stand im 20. Jahrhundert immer wieder im Mittelpunkt der Weltgeschichte, die sich mit ihren Wandlungen und Brüchen dort so wohl auf einzigartige Weise im Kleinen widerspiegelte. Bis heute lassen sich diese vielfältigen Spuren der historischen Ereignisse greifbar im Stadtbild nachverfolgen und machen es zum ‚Rom der Zeitgeschichte‘. In seinem neuen Buch ‚Berlin. Das Rom der Zeitgeschichte‘ widmet sich der Historiker Hanno Hochmuth genau diesem Phänomen und unternimmt anhand von 51 Orten einen topografischen Streifzug durch die jüngere Vergangenheit der deutschen Hauptstadt. Im Podcast gibt der Autor einen persönlichen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Buches. Er berichtet über die Auswahl an Orten, welche es nicht ins Buch geschafft haben und wo es für ihn selbst Neues zu entdecken gab. Außerdem reflektiert er seinen eigenen Blick als Berliner auf die Stadt und darüber, welche Bedeutung die Herkunft bei der Lektüre haben kann.
    続きを読む 一部表示
    28 分
  • 24 I HiKoPod I Die Gestapo-Lageberichte über die Reichshauptstadt Berlin
    2024/04/30
    Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war eine der zentralen Organisationen im Dritten Reich, die dem nationalsozialistischen Regime dazu dienten, seine Macht zu sichern und seine Gegner zu überwachen und zu beseitigen. In ihren sogenannten Lageberichten wurden Meldungen über Ereignisse und Reaktionen der Bevölkerung auf politische Maßnahmen der Nationalsozialisten gesammelt und an die NS-Führung weitergeleitet. Heute können sie als wichtige Quelle für die Erforschung von staatlichem Terror und Gewalt, insbesondere in der Frühphase des Nationalsozialismus dienen. Insbesondere zu den politischen Rahmenbedingungen in der Reichshauptstadt Berlin geben die Berichte Auskunft. Die Historische Kommission zu Berlin erarbeitet aktuell die Edition der Gestapo-Lageberichte für Berlin von 1933–1936. Im Podcast gibt die Historikerin Paula Oppermann einen Einblick in die laufende Arbeit am Editionsprojekt. Sie berichtet darüber, wie wichtig eine sorgfältige Kommentierung der Berichte ist und ordnet die Lageberichte sowie ihre Spezifika kritisch ein. Zugleich legt sie deren Entstehungs- und Überlieferungssituation dar. Außerdem erläutert sie den potenziellen Nutzen dieser Quellen für Forschung und Lehre und spricht über die eigenen Herausforderungen des Editionsprozesses.
    続きを読む 一部表示
    35 分
  • 23 I HiKoPod I Die Architektenausbildung an der Technischen Hochschule Berlin
    2024/03/28
    Der Weg zum Beruf des Architekten führt durch ein vielfältiges Studium und erfordert ein breites Spektrum an technischen und künstlerischen Fähigkeiten. Im deutschen Kaiserreich war die Technische Hochschule Berlin – die heutige Technische Universität Berlin – die wichtigste Ausbildungsstätte für den baukünstlerischen Nachwuchs. An ihr lernten Persönlichkeiten wie Hermann Muthesius, Lotte Cohn, Bruno Taut oder Walter Gropius, von denen insbesondere letztere mit ihren Entwürfen im Stil des ‚Neuen Bauens‘ das Bild der Berliner Moderne prägten. Im Podcast gibt die Kunsthistorikerin Stefanie Fink einen Überblick über die Architekturausbildung an der Technischen Hochschule Berlin und deren Architekturabteilung vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik. Sie wirft einen Blick auf die Inhalte des Studiums zwischen Kunstgeschichte, technischem Zeichnen und Exkursionen sowie die verschiedenen Wege der Absolventen ins Berufsleben nach einem komplexen System an Abschlüssen. Auch die wichtigsten deutschen Architekten, die an der Technischen Hochschule lernten, ihr Einfluss auf den Baustil der Moderne sowie ihre Gebäude im Berliner Stadtbild werden thematisiert.
    続きを読む 一部表示
    34 分
  • 22 I HiKoPod I Stella. Ein Leben. Historische Hintergründe zum Film
    2024/02/05
    Eine Jüdin, die andere Juden an die Gestapo verrät, die Ambivalenzen von Täter und Opfer in der NS-Zeit und die Problematik mangelnder Quellenkritik bei historischen Verfilmungen – dies alles vereint der neue Film ‚Stella. Ein Leben‘ (D 2023). Basierend auf wahren Begebenheiten folgt er dem Leben von Stella Goldschlag, einer deutschen Jüdin, die im Berlin der 1940er-Jahre lebt und als sogenannte ‚Greiferin‘ selbst andere Juden an die Gestapo verrät, um sich und ihre Familie vor der Deportation zu schützen. Dafür wurde sie später zweimal vor Gericht gestellt und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte wurde vielfach rezipiert und sorgt bis heute immer wieder für Kontroversen. Im Podcast gibt der Antisemitismus-Forscher Philipp Dinkelaker Einblicke in die historischen Hintergründe des Films und die besonderen Umstände, die zu Stella Goldschlags Schicksal beigetragen haben. Er analysiert die zugrunde liegenden Quellen sowie deren Spezifika und zeigt auf, wie deren unreflektierte Verwendung zur Fortschreibung problematischer Narrative führen kann. Die Täter-Opfer-Perspektiven des Films werden genauer beleuchtet und hinterfragt, ob die Umsetzung auf der Leinwand gelungen ist und der Film den eigenen Ansprüchen gerecht wird.
    続きを読む 一部表示
    1 時間 7 分
  • 21 I HiKoPod I Karl IV. und der falsche Woldemar von Brandenburg
    2023/12/06
    Im Sommer 1348 tauchte überraschend ein Pilger aus dem Heiligen Land auf, der vorgab, der rechtmäßige Markgraf Woldemar von Brandenburg zu sein. Er sei 1319 nicht verstorben, sondern ins Heilige Land aufgebrochen, um Buße zu tun und er wolle nun seine Herrschaft wieder antreten. Diesem vermeintlichen Markgrafen gelang es, von Karl IV. mit der Mark Brandenburg belehnt zu werden, die Kurwürde zu tragen (und auch auszuüben), circa zwei Jahre Rechtsgeschäfte zu tätigen und die Unterstützung eines Teils der märkischen Landstände zu gewinnen. Doch damit nicht genug, auch benachbarte Reichsstände, die eigene Interessen verfolgten, akzeptierten die angebliche Wiederkehr. Mit Olaf B. Rader, dem Autor der Biografie ‚Kaiser Karl der Vierte. Das Beben der Welt‘ (C.H. Beck 2023) unterhalten wir uns über diese Vorgänge. Wir tauchen ein in die politischen und wirtschaftlichen Interessen der beteiligten Nutznießer und lernen die Voraussetzungen kennen, die erfüllt sein mussten, damit einem vermeintlich wiedergekehrten (falschen) Herrscher Glauben geschenkt wurde. Wenn Sie mehr über die Legitimität von Herrschaft im Spätmittelalter wissen wollen, dann hören Sie rein.
    続きを読む 一部表示
    28 分