エピソード

  • Am Aushandlungstisch von ethischen Fragen sitzen
    2024/10/29
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Gast: Prof. Dr. Settimio Monteverde, Co-Leiter Klinische Ethik / Academic Associate UniversitätsSpital Zürich / Universität Zürich; Institut für Biomedizinische Ethik Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin BetterNursing ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Spitex-Mitarbeitende haben einen guten Einblick ins Umfeld der Kundin und des Kunden und sehen das soziale Bezugssystem. Oft sind die Spitex-Mitarbeitenden die einzigen Menschen, die von aussen in ein System schauen. Im Spital dagegen gibt es klarere Rollen: Beispielsweise als Fachperson oder als Patientin oder Patient. Alle Spitex-Mitarbeitenden sind täglich mit dieser Situation konfrontiert. Eine grosse Herausforderung ist die Klärung, was noch zum Aufgabenbereich gehört und was nicht. Einmal zum Briefkasten gehen und Post holen, ist kaum je ein Problem. Doch was ist, wenn sich diese Forderung laufend wiederholt? Oder ausweitet? Am Lebensende verschärfen sich ethische Fragen. Diese aufzufangen, kann nie nur bei einer Spitex-Organisation liegen. Aber oft ist es eine Spitex-Organisation, die das mit auffangen kann. Dann gilt es mit dem Umfeld auszuhandeln: Wo sind die Grenzen der Person? Wo sind die Grenzen des Systems? Schliesslich: Wo sind die Grenzen der Spitex-Organisation? Und die zu den schwierigsten Fragen gehört stets: Was geschieht, wenn sich die Spitex zurückzieht? Ethik muss in der Organisation verankert sein. Sonst ist die einzelne Spitex-Mitarbeitende machtlos. Die Spitex muss am Aushandlungstisch von ethischen Fragen sitzen. Dies wegen ihrer sozialen Kompetenz. Im stationären Alltag haben sich ethische Strukturen etabliert. Im ambulanten Setting herrscht grosse Leere. Es ist Aufgabe jeder Spitex-Organisation, eine Antwort auf die Frage zu haben: Wie kann ich ethisches Wissen zugänglich machen?
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  • Gewalt im Alter
    2024/09/24
    Gast: Sonja Santi, Fachführung Dienstleistungen, Spitex Knonaueramt Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Schätzungen gehen davon aus, dass es in der Schweiz 300'000 bis 500'000 Personen gibt, die von Gewalt im Alter betroffen sind. Das Gebiet ist noch weitgehend unerforscht. Sonja Santi schliesst mit ihrer Masterthesis eine Lücke. «Ich bin überzeugt, dass Spitex-Mitarbeitende einen einmalig guten Zugang zu vulnerablen Personen haben», sagt Sonja Santi. In ihrer Thesis untersucht sie unter anderem, wie Spitex-Mitarbeitende den entwickelten Fragebogen nutzen und wie sie auf Schulungen reagieren. Für viele Spitex-Mitarbeitende ist Gewalt im Alter eine Herausforderung. Ohne Beziehung geht es nicht, auch nicht ohne Beziehung zu den Angehörigen. Der Spitex-Alltag bringt immer wieder ein grosses Spannungsfeld: Pflege und Betreuung ist nur mit einer intakten Beziehung möglich. Was ist jetzt zu tun, wenn Gewalt im Alter entdeckt wird und das Aufdecken und Ansprechen genau diese Beziehung gefährdet? Das könnte dazu führen, dass die Kundin oder der Kunde die Spitex-Organisation wechselt. Hier haben Spitex-Organisationen als Arbeitgeber eine wichtige Funktion. Es empfiehlt sich, Hilfe zu holen von einer unabhängigen Stelle. Wichtig bei der Beurteilung einer Situation ist, die Handlungen zu bewerten und nicht die Personen, welche die Handlung ausübt. Denn das Ziel aller ist in der Regel, dass die gewaltvollen Handlungen aufhören.
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    40 分
  • Patientensicherheit für Kundinnen und Kunden steigern
    2024/08/27
    Gast: Dr. Andrea Balmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Stiftung Patientensicherheit Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing __________________________________________________________________________________________ Die Stiftung Patientensicherheit arbeitet an einem neuen Konzept, damit die Sicherheit für Spitex-Kundinnen und -Kunden besser wird. Es soll ein Room of Horrors entstehen. Das Ziel mit dem Room of Horrors ist ein Sensibilitätstraining, damit besser Gefahren erkannt werden. Ferner sollen die Beobachtungsfähigkeit trainiert und die Zusammenarbeit zwischen den Fachpersonen geschult werden. «Die Teilnehmenden finden gemeinsam Lösungen, idealerweise fliesst dabei unterschiedliche Sichtweise der unterschiedlichen Berufe mit ein», sagt Andrea Balmer. Bereits heute gibt solche Trainings für verschiedene Bereiche. Die Vorarbeiten laufen auf Hochtouren, damit im Jahr 2025 entsprechende Unterlagen für einen Room of Horrors für die Spitex entsteht. Was sind die besonderen Herausforderungen, ein solches Konzept für die Spitex zu entwickeln? «Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Spitex-Organisationen haben gezeigt, dass es sinnvoll ist, für die Spitex mehrere Szenarien und damit Trainingsmöglichkeiten zu entwickeln», so Andrea Balmer. Und für die Spitex brauche es wohl mehrere Räume, die Gefahren für Kundinnen und Kunden enthalten. In die Arbeiten fliessen ebenfalls CIRS-Meldungen ein. «Die Analyse von CIRS-Meldungen zeigt, dass es eine Häufung von Problemen beim Zusammenspiel Hausarztpraxen und Spitex-Mitarbeitenden gibt, insbesondere bei der Medikation.» Hoffentlich wird das Training im Horror-Raum beitragen, dieses Problem mindestens zu minimieren.
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  • Erfolgreiche Zusammenarbeit der obersten NPO-Führungsgremien
    2024/07/30
    Gast: Prof. Dr. Markus Gmür, Professor für NPO-Management, Direktor des Instituts für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschaftsforschung (VMI), Universität Freiburg Host: Martin Radtke, Co-Herausgeber Spitex-Drehscheibe -- Sieben Personen sollen dem obersten Führungsgremium einer NPO-Organisation angehören, meint Markus Gmür. Mindestens ist diese «Märchenzahl» ideal, mit ihr lässt sich gut arbeiten und sie ermöglicht auch, dass unterschiedliche Positionen und Interessen eingebracht werden können. Die Zusammensetzung solcher Gremien ist hoch politisch, freilich im positiven Sinn. Im Alltag stellt sich die Frage, was es braucht, damit die obersten Führungsgremien – also Geschäftsleitung auf der einen, Vorstand, Verwaltungs- oder Stiftungsrat auf der anderen Seite – gut zusammenarbeiten. «Die Forschung liefert hier Informationen, die sich gut und praktisch umsetzen lassen», sagt Markus Gmür. Wie sorgt man für ausreichend frisches Blut in den Gremien? «Eine Amtszeitbeschränkung hat heilende Wirkung», so der Professor. Und schliesslich: Wie stark unterscheidet sich das unternehmerische Gedankengut von NPO-Spitex-Organisationen und profitorientierten Spitex-Organisationen? «Unsere Studie zeigt: Der Unterschied ist – überraschend – minimal. Die Unterschiede zwischen einzelnen NPO-Spitex Organisationen sind oft grösser.» Für die Zukunft sieht Markus Gmür drei grosse Handlungsfelder, die beim Management von NPO-Organisationen an Bedeutung gewinnen: Unternehmertum, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
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  • Mit Fehlern konstruktiv umgehen
    2024/06/25
    Gast: Pia Küttel, Fachbereichsleiterin Qualität und Bildung, Mitglied der Geschäftsleitung Spitex Kriens, Fachbereichsleitung Prozess- und Qualitätsmanagement beim Spitex Kantonalverband Luzern Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing --------------------------------------------------------------------------------------- Pia Küttel hat massgeblich dazu beigetragen, dass CIRS in der Spitex-Welt vor zehn Jahren Fuss fassen konnte. CIRS steht für Critical Incident Reporting System. Ursprünglich war das System im Gesundheitswesen nur für Spitäler ausgerichtet. Doch Pia Küttel half an vorderster Front mit, CIRS Spitex-tauglich zu machen. CIRS ist ein Berichts- und Lernsystem, das den Mitarbeitenden ermöglicht, Fehler, Beinaheschäden, Risiken und kritische Ereignisse anonym zu melden. Das übergeordnete Ziel bleibt, das System Spitex insgesamt zu verbessern. Aus Fehlern soll gelernt werden. Kommunikation, Dokumentation und Medikamentenmanagement sind die Spitzenreiter der CIRS-Meldungen. Es ist am einfachsten, interne Fehlerquellen zu beseitigen. Doch die grösste Wirkung für eine positive Patientensicherheit gibt es, wenn Drittparteien – wie beispielsweise Spitäler – einbezogen werden. Doch es ist oft anspruchsvoll, solche Verbesserungen umzusetzen. A propos grosse Wirkung: Erst rund ein Drittel aller Spitex-Organisationen setzen aktuell ein CIRS ein. Da ist also noch viel Luft nach oben. --------------------------------------------------------------------------------------- «Diese Episode wurde unterstützt durch new-win Software Solutions. Seit über 20 Jahren sind wir Ihr vertrauenswürdiger Software-Partner für ein effizientes CIRS-Meldesystem»
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  • Ambulante psychiatrische Pflege gewinnt an Bedeutung
    2024/05/28
    Gast: Maurizio Rutishauser, Teamleiter Psychosoziale Pflege, Pflegefachmann HF, Psychiatrie und Sozialarbeiter FH, Spitex Mittleres Tösstal Host:Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing -- Die ambulante psychiatrische Pflege ist inzwischen fast gleichbedeutend wie die somatische Pflege, sagt Maurizio Rutishauser. Die ambulante psychiatrische Pflege ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Das zeigt sich beispielsweise bei der Spitex Mittleren Tösstal daran, dass Maurizio Rutishausers Team inzwischen 16 Personen umfasst.Frühzeitige Interventionen helfen den Kundinnen und Kunden, lange Wartezeiten können Situationen zusätzlich verschärfen. Das gelte es unbedingt zu verhindern. Für Maurizio Rutishauser ist Peer-Support ein wertvolles, ergänzendes Angebot. Dabei unterstützen Menschen, die selbst eine psychisch schwierige Situation gemeistert haben, die Kundinnen und Kunden. Diese Art der Betreuung kann sehr hilfreich sein. Doch insgesamt gilt: Das ideale Angebot einer Spitex-Organisation im Bereich der ambulanten psychiatrischen Pflege zusammenzustellen, ähnelt dem Lösen eines grossen Puzzles. : Die Teile wie Fachlichkeit, Kultur, Sprache, Religion, Alter etc. müssen ineinandergreifen und zu einem Ganzen werden.
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  • Umgang mit aggressivem Verhalten von Menschen mit Demenz
    2024/04/30
    Gast: Dr. Angela Schnelli, Leiterin Fachstelle Spitexentwicklung des Spitex Verbands Kanton Thurgau, Leitung Pflegeentwicklung Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen, Präsidentin Alzheimer SG/AR/AI Host: Jennifer Kummli, Gründerin und Inhaberin Betternursing Menschen mit Demenz können sich in ihrem Alltag oft nicht gut orientieren. Sie wissen darum nicht genau, was die Spitex-Fachperson vorhat, wenn sie kommt. Das kann zu aggressivem Verhalten gegenüber den Spitex-Mitarbeitenden führen. Die Spitex-Mitarbeitenden wiederum müssen die Intervention der Pflegeplanung umsetzen und sind zudem häufig zeitlich unter Druck, weil bereits der nächste Kunde wartet. Solche Situationen können gerade im ambulanten Setting herausfordernd und auch belastend sein. Wie können Spitex-Mitarbeitende damit umgehen? Die Arbeit mit Menschen mit Demenz erfordert viel Kreativität. «Und es braucht die Fähigkeit, sich ganz auf die Situation einzulassen, welche eine Pflegefachperson vorfindet. Um dann den richtigen Moment zu erwischen, um die Vorgabe der Pflegeplanung zu erfüllen», sagt Angela Schnelli. Und was können Spitex-Organisationen tun? «Ganz viel», ist die Pflegeexpertin überzeugt. Wenn Mitarbeitende vom Management gut unterstützt werden, erleben sie belastende Situationen weniger belastend. Es brauche Austauschgefässe, in denen Situationen besprechbar gemacht werden können. «Und es braucht eine Kultur, die solche Gespräche zulässt.»
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  • "Ich möchte eine warme Hand spüren"
    2024/03/26
    Gast: Prof. Dr. Carlo Knöpfel, Dozent am Institut für Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung an der Hochschule für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz Host: Martin Radtke,Co-Herausgeber Spitex-Drehscheibe Bei der Betreuung geht es um menschliche Beziehungen. «Hier sehe ich für Spitex-Organisationen ein neues Handlungsfeld», sagt Carlo Knöpfel. Unter Betreuung verstehener Unterstützung, die hilft, den Alltag sinnvoll zu gestalten und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Das sind zwei soziale Aussagen, keine medizinischen. Damit das Zusammenspiel zur medizinischen Versorgung gelingt, muss eine Spitex-Organisation sich strategisch auf Betreuungsleistungen ausrichten. Es gibt schon erst Organisationen, die so handeln. Carlo Knöpfel stellt fest, dass private Spitex-Organisationen hier schon viel weiter sind als öffentliche. «In zehn Jahren wird es selbstverständlich sein, dass Spitex-Organisationen Betreuungsleistungen erbringen», ist er überzeugt. Dafür brauche es Personal aus Sozialberufen. «Das ist eine grosse Chance: Ältere Menschen können gesamtheitlicher betreut und gepflegt werden.» Was wünscht er sich von der Spitex-Community? «Spitex-Organisationen müssen mutiger werden.»
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