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The Gesamtschau

The Gesamtschau

著者: Alex Markowetz
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このコンテンツについて

In The Gesamtschau verbindet Alexander Markowetz Geschichte, Technologie und Gesellschaft zu einer großen Erzählung. Jede Folge analysiert aktuelle Debatten — von Digitalisierung über Bürokratie bis zur politischen Zukunft — im Kontext historischer Umbrüche. Mit analytischer Tiefe und klarem Blick liefert der Podcast Orientierung im Wandel. Für alle, die verstehen wollen, woher wir kommen und wohin wir steuern.Alex Markowetz 政治・政府 政治学
エピソード
  • GS004 Der Mega Sonntag mit Philipp
    2025/05/11

    Philipp hat seinen Freund Alex besucht. Ganze drei Stunden haben sie sich an dem 21. Jahrhundert abgearbeitet. Hier ist das Ergebnis des Rundumschlags.


    Die Digitalisierung ist kein bloßes technisches Upgrade, sondern ein zivilisatorischer Bruch – vergleichbar mit der Industrialisierung oder dem Buchdruck. Sie automatisiert nicht

    Muskelkraft, sondern Denk- und Koordinationsarbeit und stellt damit die Grundlogik sämtlicher gesellschaftlicher Teilsysteme infrage. Was wir bisher erlebt haben, war lediglich Proto-Digitalisierung: Spielereien wie Social Media, Online-Shopping oder Apps, ohne dass Staat, Verwaltung oder Wirtschaft grundlegend transformiert wurden. Doch echter Wandel ist selten freiwillig. Innovation braucht fast immer einen externen Schock, weil bestehende Machtstrukturen – ob wirtschaftlich, politisch oder bürokratisch – kein Interesse an Effizienz oder Transparenz haben. Dabei ist das zentrale Konzept zur Analyse der Gegenwart Transaktionskosten: Sie erklären, warum es Staaten, Banken, Firmen oder Verwaltungen überhaupt gibt – nämlich um teure Kommunikation zu vermeiden. Wenn aber Transaktionskosten digital auf nahezu null sinken, verlieren diese Institutionen ihre Existenzberechtigung. Was bleibt, sind Hierarchiekosten – und der Wunsch, alte Privilegien zu bewahren. Auch Geografie verliert ihre ordnende Kraft. Informationen bewegen sich nicht mehr mit Pferdekutschen, sondern mit Lichtgeschwindigkeit – und damit entfallen viele Gründe für nationale Strukturen. Der Wandel ist radikal, aber missverstanden: Er führt nicht zu Megaplattformen, sondern zu struktureller Dezentralität – ohne dass es dafür Blockchain braucht. Doch genau diese Dezentralität, Effizienz und Transparenz wollen viele nicht. Denn sie bedrohen Komfortzonen, Macht, Geschäftsmodelle. Digitalisierung könnte soziale Ungleichheit abbauen, aber sie darf es nicht. Deshalb verkennen viele das Ausmaß des Wandels – und klammern sich an ökonomische und juristische Denkweisen, die aus dem 19. Jahrhundert stammen. Die entscheidende Frage ist: Wie kann man strukturiert über Zukunft nachdenken, wenn man sie nicht sehen will? Kein Wunder also, dass Alex nach 30 Jahren Informatik nicht mehr nur analysiert, sondern empört ist.

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    3 時間 6 分
  • GS003 Das Digitalministerium
    2025/05/03

    Warum wir ein Digitalministerium brauchen – und was das mit der AfD zu tun hat

    Hallo, hier ist Alex – willkommen zur Gesamtschau! In dieser Folge steigen wir tief ein in ein Thema, das auf den ersten Blick technokratisch klingt, aber in Wahrheit hochpolitisch ist: Braucht Deutschland ein Digitalministerium? Und wenn ja, wie müsste es aussehen?

    Digitalisierung ist nicht einfach ein Modernisierungsschritt – sie ist eine strukturelle Transformation von historischer Größenordnung, vergleichbar mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert. Wie damals neue Institutionen wie Ministerien, Schulen und Sozialstaat entstanden, braucht es heute neue Strukturen für die digitale Welt. Ein Digitalministerium wäre dabei nicht einfach eine weitere Behörde, sondern der zentrale Architekt des digitalen Rechts- und Wirtschaftsraums der Zukunft.

    Doch was soll so ein Ministerium konkret tun?

    1. Interoperabilität schaffen: Damit Software und Systeme aller Branchen und Behörden reibungslos miteinander kommunizieren, braucht es standardisierte Schnittstellen – nicht nur national, sondern europa- und globalweit.

    2. Regeln für Künstliche Intelligenz festlegen: Ohne klare Haftungsregeln und einheitliche Standards wird KI in kritischen Bereichen wie Industrie, Medizin oder Verkehr nicht seriös einsetzbar sein.

    3. Einsatz moderner Kryptografie ermöglichen: Neue kryptografische Verfahren (wie Zero-Knowledge-Proofs oder homomorphe Verschlüsselung) brauchen staatliche Anerkennung, damit sie rechtswirksam verwendet werden können.

    Zentral ist dabei: Das Digitalministerium baut keine eigenen Plattformen, sondern entwickelt die Methodik, Governance und Werkzeuge, damit andere Ministerien ihre Digitalisierung richtig umsetzen können. Dafür braucht es Richtlinienkompetenz – idealerweise im Bundeskanzleramt angesiedelt – sowie sog. Spiegelreferate in allen Fachministerien.

    Warum ist das so dringend? Wegen des demografischen Wandels: In den nächsten zehn Jahren geht ein Drittel der Arbeitskräfte in Rente. Gleichzeitig fehlen neue Kräfte, besonders im öffentlichen Dienst. Deshalb muss die Verwaltung digital werden – ohne zusätzliches Personal.

    Digitalisierung ist nicht nur Technik, sondern zentrale politische Führungsaufgabe. Wer nicht digital gestalten kann, überlässt das Feld Populisten wie der AfD. Digitale Lösungsräume zu schaffen bedeutet auch, moderne Antworten auf moderne Probleme zu ermöglichen – statt in Ressentiments zu flüchten.

    Am Ende wird klar: Wer heute nicht digitalisiert, verschläft nicht nur den Fortschritt – sondern die Chance, unsere Gesellschaft zukunftsfähig und gerecht zu gestalten.

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    1 時間 29 分
  • GS002 Die Covid Tagebücher
    2025/04/29

    In dieser Folge des Podcasts blicken wir zurück auf die Corona-Pandemie – und darauf, was sie uns über den deutschen Staat und die Digitalisierung gelehrt hat. Alex erzählt, wie er dank früher Informationen aus Asien die Pandemie früh erkannte, sich vorbereitete und schließlich durch ein Konzept zur Einführung von Selbsttests ("#TestMeFree") Tausende Leben rettete.

    Er analysiert die massiven Fehlschläge des deutschen Staates: vom verspäteten Handeln, dem Masken-Fiasko des RKI, über das chaotische Schulwesen bis hin zum völligen Versagen bei der Digitalisierung – trotz bestehender Lösungen wie der österreichischen elektronischen Gesundheitsakte (ELGA). Auch zeigt er, wie mangelnde Flexibilität und die Angst vor Transparenz gravierende Folgen hatten.

    Neben persönlicher Erfahrungen – etwa der der Betreuung seiner Studenten während des Lockdowns – stellt Alex die entscheidenden Learnings heraus: Ein Staat muss flexibel sein, nicht perfekt. Digitalisierung scheitert nicht an Technik, sondern am politischen Willen. Und Vertrauen, einmal verspielt, ist kaum wiederherstellbar.

    Ein tiefgründiger, schonungsloser Blick auf ein historisches Versagen – und ein leidenschaftlicher Appell für echte Veränderung.

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    1 時間 28 分

The Gesamtschauに寄せられたリスナーの声

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