Früher war alles besser? Natürlich nicht. Aber die Welt, in der der katholische Bischof Bertram Meier, 1960 geboren, und der evangelische Regionalbischof Axel Piper, 1959 geboren, aufgewachsen sind, war eine andere. Es war Wirtschaftswunderzeit. „Bei uns in der Familie und in der Gesellschaft überhaupt ging es immer aufwärts“, erinnert sich Piper in „Über Gott und die Welt: Der Glaubenspodcast“. Und erzählt vom ersten Fernsehgerät der Familie – und davon, dass die Autos immer größer geworden seien. Auch der katholische Bischof Bertram Meier teilt ganz ähnliche Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit. „Wir lebten nicht in Saus und Braus“, sagt er, „aber wir sind, meine Schwester und ich, super ins Leben gestartet.“ Heute sieht die Welt für Kinder und Jugendliche etwas anders aus – mit Blick auf die Corona-Pandemie und vor allem auf den Klimawandel. Bewahrung der Schöpfung, um es im Kirchenjargon auszudrücken, ist dabei auch für Meier und Piper ein großes Thema, auch wenn es derzeit etwas in den Hintergrund gerückt scheint. Mit den Worten von Papst Franziskus sagt Meier: Die junge Generation stehe vor der Wahl, ob das globale Dorf mehr zu einem Schuttabladeplatz oder zu einem blühenden Garten werde. Piper sagt in dem Audio-Format, er erlebe die junge Generation als etwas gespalten. Einerseits seien junge Leute auf Lebensgenuss aus, andererseits gingen sie auf eine fast strenge Art mit der Welt um und wollten mit Vielem aus der Vergangenheit brechen. Das sei gleichwohl das Vorrecht der Jugend. Bertram Meier äußert in dem Podcast Verständnis für die Jugendbewegung Fridays for Future, die nach eigenen Angaben für „eine lebenswerte Zukunft“ kämpft und eine Politik fordert, „die die Bewältigung der Klimakrise ernsthaft angeht“. „Wir waren alle mal jung. Wenn wir nicht als junge Menschen durchaus auch 150-prozentige burning persons gewesen wären, dann wären wir nicht so weit gekommen, auch mit unseren Idealen, die wir bis jetzt hochhalten“, meint der katholische Bischof Meier. „Denn abschleifen tut sich das automatisch.“ Er glaube, man müsse neue Ideen sogar geschärft präsentieren, damit sie Aufmerksamkeit fänden. Wichtig sei dabei, ergänzt der evangelische Regionalbischof Piper, Barmherzigkeit im Umgang miteinander.
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