エピソード

  • Folge 115: Die Netzwerkerin
    2025/06/04

    Sabine Kurz ist ein Phänomen. Sie ist nicht nur die Stiftungsmanagerin von „Deutschland schwimmt“, sie kennt auch so ziemlich jede und jeden, der in Deutschland irgendwas mit Schwimmen lehren zu tun hat.

    Dabei fing alles ganz harmlos an. Nach über dreißig Jahren als Managerin bei Siemens wollte sie in eine neue Lebensphase starten. Durch Zufall las sie etwas über Alexander Gallitz, den Gründer von „Deutschland schwimmt“ und Präsident des Deutschen Schwimmlehrerverbandes - und rief ihn kurzerhand an. Die beiden kamen ins Gespräch - und der gelernten Managerin juckte es in den Fingern: „Ich habe ihn vor die Wahl gestellt - entweder du arbeitest weiter so im kleinklein oder ich räume hier mal ein bisschen auf“. Und weil auch Alexander Gallitz ein Macher ist, ließ er sich das nicht zweimal sagen.

    Seitdem geht es mit der Stiftung bergauf - auf jeden Fall, was ihre Bekanntheit betrifft. Sabine überlässt nichts dem Zufall. Erstmal machte sie selber die Ausbildung zur Schwimmlehrerin, dann besuchte sie die Deutsche Stiftungsakademie und lernte alles, was man über Stiftungen wissen muss. Und sie fing an zu netzwerken, kennt mittlerweile Hinz und Kunz. Ihr größter Coup: Auch der bekannte Speaker Janis Mc David ist mittlerweile Botschafter der Stiftung. Und hat durch Sabines Hartnäckigkeit nicht nur selber schwimmen gelernt, sondern stellt anderthalb Jahre später sogar deutsche Rekorde auf.

    So ganz aus dem Nichts kam das Thema Schwimmen für Sabine aber nicht. Sie hat als Kind viel Zeit im Schwimmbad verbracht, in Berlin mit fünf Jahren bereits Frei- und Fahrtenschwimmer gemacht - „ein Geschenk für meinen Vater!“ und mit sechs den ersten See überquert. Auch mit ihren Kindern ging sie, mittlerweile in Süddeutschland, regelmäßig ins Schwimmbad. Und auch heute möchte sie viele Menschen vom Schwimmen begeistern.

    Bei uns hat sie das geschafft. Und nicht nur das - wir verdanken ihr sehr viele Kontakte und Gespräche in unseren Chlorgesängen. Und deshalb soll sie heute endlich mal selber zu Wort kommen!








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  • Folge 114: Der Bäderchef
    2025/05/28
    Auf dieses Gespräch haben wir uns lange gefreut, Fragen an den Berliner Bäderchef gibt es schließlich genug: Spart man wirklich, wenn die Bäder nicht geheizt werden und dann keiner kommt? Müssen wir wirklich so viel Geld für Sicherheitsmaßnahmen ausgeben? Warum machen die Berliner Bäder nicht mehr Events und werben dafür, wie großartig sie sind? - Um nur einige zu nennen.Und Johannes Kleinsorg redet nicht viel drumrum, sondern gibt Antworten. So richtig glücklich ist er auch nicht über die ungeheizten Bäder, das merkt man - und er versucht auch gar nicht groß, das schön zu reden. Aber: Der abgelehnte Mehrenergiekostenzuschuss in Höhe von drei Millionen Euro, den die Berliner Bäder beim Senat beantragt hatten, habe kurzfristig kompensiert werden müssen. Man habe durchaus auch woanders gespart, wo es den Badegästen weniger auffällt - aber die 300.000 Euro für beheizte Freibäder seien am Ende einfach nicht mehr drin gewesen. Was das am Ende heißt, sehen wir auch an dem Ort, wo wir uns getroffen haben: Im Sommerbad Wilmersdorf, dem Lochow, sind gerade mal zwei Leute im Wassser, dabei sind draußen 20 Grad - aber 19 Grad Wassertemperatur an diesem Tag locken wenig Menschen ins Bad. Und so sind die sechs Bademeister vor Ort nahezu beschäftigungslos und auch die beiden Sicherheitsleute am Eingang haben wenig zu tun. Kleinsorg versteht jeden Badegast, der sich über diese Situation ärgert, sagt er. Der Mai sei immer ein schwieriger Monat für die Freibäder - aber durch die kalten Temperaturen im und außerhalb des Wassers sei es in diesem Jahr besonders schlimm gewesen. Er hoffe sehr, dass es ab Juni besser werde und sich dann nicht nur die Luft, sondern auch das Wasser deutlich erwärme. Und, soviel lässt er sich entlocken: Er hofft sehr, dass die Bäder im nächsten Jahr doch wieder anders verfahren können. Auch in punkto Sicherheitsmaßnahmen würde er auf die Dauer wieder gern weniger ausgeben. Allerdings, das gibt er zu bedenken: Nicht nur die Medien würden sich nur allzu gern auf Randale einschießen - auch das Bäderpersonal fühlt sich in solchen Situation ausgeprochen unwohl und brauche Unterstützung. Schließlich sei keiner dafür ausgebildet cool zu bleiben, wenn plötzlich mehrere Leute an ihrem Aufsichtsturm ruckeln.Aber natürlich sei auch Kleinsorg klar, dass es in den meisten Bädern absolut friedlich sei. Und dass man das eigentlich viel öfter deutlich machen müsse, auch wenn es viele nicht hören wollten. Ja, in diesem Jahr seien noch einmal 1,5 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen nötig gewesen, auch um deutlich zu machen: Wir tun was. Aber in den nächsten Jahren, so hofft er, könne man das vielleicht auch wieder runterfahren und sich ein neues Konzept überlegen, was weniger kostenintensiv ist. Und das Geld woanders investieren. Bleiben sollen auf jeden Fall die Sportangebote in vier Berliner Bädern, diese Präventionsmaßnahmen haben sich für ihn absolut bewährt.Ein bisschen sprechen wir noch über das neue Ticketsystem, was längst noch nicht jeder durchschaut hat, über die Möglichkeiten von online-Tickets und das neue Abo-Modell, das die Bäderkarte ablösen soll. Über verkürzte Öffnungszeiten und Bäder, die immer noch nicht fertig saniert sind oder dringend auf die Sanierung warten - da war das ein oder andere Überraschende dabei! Und wir haben ihm natürlich auch Eure Fragen gestellt: Warum nicht mehr und breitere Bahnen in den Freibädern geleint sind beispielweise. Und ob es nicht noch mehr Events in den Bädern geben könnte. Dabei wurde klar: Sehr viel entscheiden die Badleiter völlig selbständig, da mischt sich ein Bäderchef gar nicht ein. Ob es gemischte Umkleiden gibt, zum Beispiel. Deshalb gibt er allen den Tipp - redet doch mit den Bademeistern vor Ort. Vielleicht geht dann ja sogar was. Wir finden übrigens: Ein Bürgeramt im Bad wäre cool. 1500 Meter schwimmen - dann ist der Ausweis fertig! Nur so eine Idee …
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  • Folge 113: Ist es schön im Neopren?
    2025/05/21
    Die Temperaturen in den Berliner Freibäder haben es in sich – es ist so kalt, dass sich immer mehr Leute nicht mehr in Badehose oder Bikini, sondern im Neoprenanzug ins Becken stürzen. Denn immerhin verdoppelt so ein Anzug die Zeit, in der man schwimmen kann, ohne Gefahr zu laufen auszukühlen. Faustformel, zumindest im Freiwasser: Bei 16 Grad Wassertemperatur sollte man nicht mehr als 16 Minuten ohne Neoprenanzug schwimmen, bei 10 Grad nicht mehr als 10 Minuten – jedenfalls dann, wenn man kein geübter Kaltwasser-Schwimmer ist.Aber auch im Schwimmbecken sollte man bei diesen kalten Temperaturen vorsichtig sein. Bei 16 Grad Wassertemperatur auf keinen Fall länger als eine halbe Stunde schwimmen, hat uns ein Bademeister geraten.Mit Neoprenanzug entsprechend mehr. Aber so richtig bequem ist so ein Neopren im Schwimmbecken nicht, finden wir. Gerade bei den langärmligen Teilen kriegt man irgendwann doch ziemlich schwere Arme. Und wenn er wirklich perfekt sitzen soll, muss man schon mal 600 bis 700 Euro investieren – das lohnt sich wohl nur, wenn man ihn auch in anderen Gewässern regelmäßig nutzt. Falls ihr euch schon mal gefragt habt, warum die meisten Neoprenanzüge schwarz sind: Das liegt am Material, das für die Herstellung verwendet wird – Erdöl – und daran, dass der Stoff bei der Bearbeitung mit Rußfarbstoff behandelt wird, um das Material widerstandsfähig gegen Schäden und Flecken durch die UV-Strahlung zu machen. Außerdem wird das Neopren dadurch noch elastischer. Die Farbe Schwarz ist sogar ein direkter Vorteil – dadurch absorbiert der Anzug verstärkt Wärme aus dem Sonnenlicht, bietet also mindestens so viel Schutz wie eine Sonnencreme und wärmt noch dazu. Natürlich gibt es mittlerweile auch Neoprenanzüge in anderen Farben, hier werden dann Farbstoffe oder Pigmente dem Material zugegeben.Den Fischen ist es übrigens egal, welche Farbe der Neo hat – bislang konnte nicht nachgewiesen werden, dass Meeres-, See- oder Flussbewohner überhaupt auf eine Farbe reagieren.Grundsätzlich gilt – je kälter das Wasser, desto dicker sollte der Neoprenanzug sein. Am Torso ist er in der Regel einen Millimeter dicker als an Armen und Beinen, deshalb gibt es immer zwei Werte: Bei 15 bis 20 Grad beispielsweise 3/2 mm, bei unter 9 Grad 6/4 mm. Und was den Sitz eines Neoprnanzuges betrifft: Er sollte ähnlich eng sitzen wie eine Kompressionshose, ein wenig Druck ist okay – Kniebeugen und Arme ausstrecken sollte aber unbedingt noch möglich sein! Drunter tragen können sollte man auf jeden Fall auch eine enge Badehose oder einen Badeanzug.Wenn man Neoprenanzüge googelt, kommt übrigens ganz schnell die Frage: „Kann man im Neoprenanzug pinkeln?“ Ja, man kann und Urin lockt auch keine Haie an – die Frage ist nur, ob man das, im wahrsten Sinne des Wortes, wirklich muss. In geliehenen Anzügen verbietet sich das ohnehin und auch sonst sollte man den Neoprenanzug danach gründlich auswaschen – aber niemals in der Waschmaschine und bitte auch nicht in der Sonne trocknen, davon wird das Material schnell porös.Die Herstellung von Neoprenanzügen ist übrigens sehr energie- und CO2-intensiv, sie sind auch nicht receycelbar, das sollte man bedenken, wenn man sie entsorgt. Und – nicht jeder verträgt das Material, mitunter reagieren Menschen darauf mit Juckreiz oder Ausschlag. Mittlerweile gibt es von der Firma Yulex auch Neoprenanzüge aus Naturkautschuk – beispielswiese bei Decathlon oder Patagonia.
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  • Folge 112: Eulen im Wasser
    2025/05/14

    Da es draußen ohnehin noch zu kalt ist - vor allem IM Wasser - widmen wir uns heute mal der Theorie des Schwimmens. Zu Gast ist Ilka Staub, Sportwissenschaftlerin an der Deutschen Sporthochschule Köln, dort widmet sie sich am „Institut für Vermittlungskompetenz“ dem Schwimmen. Anders und besser gesagt: Ilka ist DIE Expertin, wenn es ums Schwimmenlernen geht. Gemeinsam mit der DLRG arbeitet sie deshalb daran, Schwimmkurse und Schwimmabzeichen gut und sicher zu gestalten.

    Dabei hält sie gar nichts davon, wenn in einem Schwimmkurs mal eben alle gleich behandelt werden. Man müsse schon sehr genau hinschauen, ob Kinder überhaupt schon mal mit Wasser in Berührung gekommen seien, und sei es auch nur in der elterlichen Badewanne. Denn auch solche Kinder gibt es - die das noch nie erlebt haben.

    Ilka hält auch überhaupt nichts davon, den Kindern eine Schwimmart beizubringen - egal, ob Brust, Kraul oder Rücken - bevor sie nicht die Grundfertigkeiten beherrschen: Im Wasser untertauchen, gleiten, sich drehen, schweben, mit dem Atmen klar kommen.

    Deshalb heißt ihr aktuelles Projekt auch „Die Eule und das Schwimmen“, für das sie sogar 1,6 Millionen Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung bekommen hat. Denn wichtig sei es, dass Schwimmlehrer und -lehrerinnen den Eulenblick auf ihre Schützlinge haben: Wer kann schon untertauchen, vertraut also dem Wasser, kann vielleicht darin schweben, also spielerisch damit umgehen. Erst dann könne man überhaupt mit Schwimmtechniken anfangen.

    Soweit - in der Tat - die Theorie. Denn Schwimmlehrer kann sich jeder nennen, niemand achtet darauf, wie kindgerecht das Schwimmenlernen im jeweiligen Kurs tatsächlich stattfindet. Nur die Eltern wundern sich dann immer, warum es nicht vorangeht. Auch Ilka beklagt, dass es viel zu wenig Wasserflächen und zu wenig Fachpersonal gibt - kein Wunder, dass 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht schwimmen können, nur 40 Prozent machen in Deutschland das Bronze-Abzeichen.

    Ilka selbst hatte als Kind einen gruseligen Schwimmunterricht, erzählt sie lachend. Ihre Schwimmlehrerin sei ein Drache gewesen, der alle Kinder einfach ins Wasser geworfen hätte. Ihrer Leidenschaft fürs Schwimmen hat das keinen Abbruch getan, sie weiß aber auch, dass sie da einfach Glück hatte - für andere ist so etwas oft ein lebenslanges Trauma. Um so mehr setzt sie sich heute dafür ein, dass es Kindern heute anders geht als ihr. Nicht nur in der Theorie - auch als Schwimmlehrerin.


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    47 分
  • Folge 111: Eiskalte Erfahrungen
    2025/05/07

    Eigentlich erschien uns die Idee ziemlich gut: Wir gehen morgens um 7 Uhr vor der Arbeit schwimmen ins Freibad. Und nach der Arbeit fahren wir wieder hin und schauen, wie sich das Wasser in der Zwischenzeit erwärmt hat, um dann entspannt ein weiteres Mal einzutauchen.

    Hintergrund: In Berlin werden in diesem Sommer - bis auf wenige Ausnahmen - die Freibäder nicht mehr beheizt, 300.000 Euro sollten dadurch eingespart werden. Schließlich wärme ja die Sonne das Wasser auch, das müsse reichen.

    Das wollten wir testen. Also in aller Herrgottsfrühe los ins Olympiabad in Charlottenburg, Außentemperatur: 5 Grad. Wassertemperatur bei unserer Ankunft: 16 Grad. Brrr! Aber jetzt sind wir einmal da, also erstmal unter die kalte Außendusche und dann ins Wasser!

    Eine von uns hat gerade mal 100 Meter geschafft, die andere immerhin das Doppelte. Und auch den Kopf mag man bei diesen Temperaturen nicht so gern ins Wasser stecken. Wieder draußen spürten wir einen leichten Schwindel - waren wir etwa zu schnell? Unter der Dusche dann - ganz schön blau unsere Hände … Okay, alles klar: Wir sind Weicheier! Und am Nachmittag würde dann ja alles besser werden!

    Bis dahin studieren wir nochmal aufmerksam das neue Preissystem der Berliner Bäder. Also da gibt es jetzt drei Kategorien - nach welchen Maßstäben auch immer die Bäder danach eingeteilt wurden. So ist beispielsweise die Sport- und Lehrschwimmhalle in Schöneberg „nur“ Kategorie 3, das für´s Bahnen ziehen denkbar ungeeignete Stadtbad Neukölln dagegen Kategorie 1. Bei den Freibädern ist es ähnlich verwirrend: Das Sommerbad Wuhlheide ist Kategorie 2, Staaken-West dagegen Kategorie 3.

    Nach der Kategorie richten sich dann auch die Preise. Bei den Sommerbädern noch halbwegs übersichtlich, wenn man alle Kategorien kennt - bei den Hallenbädern kommt dann noch die Wahl zwischen 90 Minuten, 150 Minuten oder Tagesticket dazu, da kann so ein Schwimmbadbesuch schnell mal 11,50 Euro pro Person kosten. Puh! Und Mehrfachkarten für die Hallenbäder gbt es offenbar auch nicht mehr, jedenfalls haben wir keine entdecken können.

    Wichtiger Hinweis: Wer seine alte Hallenbad-Mehrfachkarte bis zum 5. September nicht abschwimmen kann, sollte sie an einer Scwimmbadkasse unbedingt zurückgeben und sich dafür einen Gutschein holen! Nach dem 5. September geht das nicht mehr!

    Die Sommer-Mehrfachkarte gibt es jetzt übrigens online - das sind 20 Badbesuche für 80 Euro.

    Hm. Die Bäderbetriebe nennen ihr neues Ticketsystem transparent und fair. Wir nennen es verwirrend.

    Egal - jetzt aber erstmal zurück ins Schwimmbad. Wäre doch gelacht, wenn es am Nachmittag bei 15 Grad Außentemperatur nicht angenehmer wird! Aber nein. Der Blick auf die Temperaturtafel lässt uns schockgefrieren: Wassertemperatur 16 Grad, auch um 18 Uhr!

    Kann ja auch gar nicht anders sein, macht uns die Bademeisterin klar. Draußen ist es einfach noch zu kalt. Außerdem wird das Wasser ständig umgewälzt - und fließt dabei durch Rohre im kalten Boden. Hm - hätten wir uns eigentlich denken können. Und schwimmen jetzt in den noch geöffneten Hallenbädern erstmal unsere Mehrfachkarten ab.







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    27 分
  • Bestimmt verpasst: Der Tausendsassa
    2025/04/30

    Unser heutiger Gast war auch für uns eine Überraschung - und eine wahre Wundertüte! Martin Fahnemann ist 47 Jahre alt und bereits seit 40 Jahren im Schwimmgeschäft. Seine Eltern haben in den 1970er Jahren den wohl ersten europäischen Versandhandel für Schwimmzubehör gegründet: Sport-Fahnemann. Und zwar in einem kleinen Ort namens Bockenem, südlich von Hildesheim.

    Und so kam es, dass er schon sehr früh von seinen Eltern zu Events wie WM, EM oder Trainertagungen mitgeschleppt wurde. Und natürlich war er auch mal Cover-Boy für die Kataloge! Für seinen Vater war immer klar, dass sein Sohn mal das Geschäft übernehmen würde, und so kam es auch - allerdings anders als gedacht: Weil sein Vater sehr früh plötzlich verstarb, musste Martin direkt nach dem Abitur ins kalte Wasser springen: Gemeinsam mit seiner Mutter führte er das Sport-Geschäft weiter. Und während seine älteste Schwester Nathalie Pohl das Schwimmen beibrachte, baute er bei ihren Eltern eine Gegenstrom-Anlage ins Schwimmbecken.

    Mittlerweile gibt es Sport-Fahnemann nicht mehr, der Versandhandel konnte auf dem wachsenden Online-Markt nicht mithalten. Aber Martin Fahnemann ist dem Schwimmgeschäft treu geblieben, kennt Hans und Franz in dieser Branche und reist vielleicht nicht immer mit Flossen, aber mit viel Begeisterung durch die Welt. Für adidas hat er 2003 bei der WM in Barcelona Werbung gemacht, beim Schwimmzubehör-Hersteller Finis nach seinem Sozialökonomie-Studium Produkte wie den Center-Schnorchel auch außerhalb der USA vermarktet. Zudem ist er Mitglied einer Gruppe, die mit dem Weltverband World Aquatics die Zulassung der Wettkampfanzüge diskutiert.

    Und so gibt es eigentlich nichts, wozu er in der Schwimm-Welt nichts weiß und es hat uns großen Spaß gemacht, ihm zuzuhören: Wenn er darüber erzählt, was denn nun eigentlich der Unterschied ist zwischen einer Brille für 120 oder fünf Euro. Was es mit der Wiesbadener Rinne auf sich hat. Oder dass das Seepferdchen in der Schweiz ein Krokodil ist. Und er weiß sogar, wo unsere Badekappen hergestellt und bedruckt worden sind!

    Und auch beruflich ist er weiter überaus aktiv, arbeitet für den Rettungsringe-Hersteller Restube, die Commercial Group und für Buddy-Swim, einer Mini-Marke aus Barcelona für Freiwasserschwimmer. Am glücklichsten aber ist er, wenn er in einem Schwimmbad noch irgendwo die Aufschrift „Fahnemann“ entdeckt. Die sieht man nämlich immer noch, auf Schwimmuhren, Trainingsbänken, Büchern oder Paddles. Wir werden ab jetzt auch die Augen offen halten!

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    45 分
  • Bestimmt verpasst: Nathalie Pohl - Zuhause im Meer
    2025/04/23

    Diesmal sprechen wir mit jemanden, der etwas ganz Besonderes geleistet hat: Als einer von 33 Menschen weltweit und erste Frau Deutschlands hat Nathalie Pohl alle sieben Meerengen der Oceans Seven durchschwommen! In der letzten Etappe bezwang sie am 17. September 2024 den rund 40 Kilometer langen North Channel zwischen Irland und Schottland in einer Zeit von 11 Stunden und 5 Minuten - einen Monat vor ihrem 30. Geburtstag.

    Jetzt erholt sie sich in Dubai, wir sprechen mit ihr um 7 Uhr morgens per Videocall, bei ihr ist es zwei Stunden später und natürlich ist sie auch an diesem Morgen schon geschwommen. Die langhaarige blonde Frau aus Marburg ist sehr offen und freundlich, berichtet freimütig davon, dass ihre letzte Meeresdurchquerung alles andere als schön gewesen ist: Erst war lange unklar, ob sie aufgrund des Windes überhaupt starten kann, dann war ihr die ganze Zeit schlecht, ihr Trainer im Beiboot seekrank - und das Wasser mit 14 Grad einfach scheußlich kalt. Umso größer die Freude, als sie endlich in Schottland angekommen ist - mit schweren Armen, erschöpft, aber hochzufrieden.

    Nathalie schwimmt seit sie denken kann, verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend im Becken, war bei Wettkämpfen und Deutschen Meisterschaften dabei, trainiert bis heute sechs Stunden am Tag Auf ein Sportinternat wollte sie nie, Olympia war damit für sie von vornherein unerreichbar.

    Und irgendwann kam der Punkt, dass sie das Immergleiche im Becken nicht mehr weitermachen wollte. Das Buch „Die Eisschwimmerin“ von Lynne Cox brachte sie auf die Idee, im Meer zu schwimmen - und zwar genauso wie Lynne Cox durch den Ärmelkanal. Zunächst keine wirkliche Erfolgsgeschichte, etwas, was Nathalie sympathisch macht: Wenn sie erzählt, dann berichtet sie nicht als erstes von ihren Erfolgen - sondern von ihren Niederlagen. Auch in ihrem Buch „Im Meer bin ich zuhause“ geht es in allererster Linie darum, wie schwer das Schwimmen im salzigen Freiwasser ist und wie oft sie daran gescheitert ist.

    Vor dem Kaiwi-Kanal in Hawai, den sie 2022 durchschwommen hat, hatte sie den größten Respekt, erzählt sie uns. Das Problem waren aber gar nicht die Haie, nach denen sie immer wieder gefragt wird. Die viel realere Gefahr geht dort von Quallen aus. Mit der Portugiesischen Galeere, eine der giftigsten Quallen der Welt, hatte Nathalie eine höchst unangenehme Begegnung, ihr Haut war total verbrannt, die Spuren noch Monate später zu sehen.

    Trotzdem: Jemand, der sagt, das ganze Schwimmen ist doch viel zu gefährlich, mach das nicht - der hätte keinen Platz in ihrem Leben. Deshalb ist es ihr sehr wichtig, dass ihre Familie sie unterstützt und besonders schön, dass ihr Papa, Unternehmer und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG, bei all ihren großen Schwimmen dabei ist. Sie weiß, dass es ein Privileg ist, sich immer wieder voll auf´s Schwimmen konzentrieren zu können, und engagiert sich als Gründungsmitglied des Vereins „Menschen brauchen Menschen“ dafür, dass Kinder kostenlos schwimmen lernen.

    Sie ist Schirmherrin der Water Experience Academie und will sich bei Sea Shepherd für den weltweiten Meeresschutz einsetzen. Und sie wirbt für die lebensrettende Boje von Restube. Einige weitere Projekte sind bereits geplant, mehr möchte sie noch nicht sagen. Auch im Wasser geht es weiter - mit dem Australian Triple Crown und einem größeren Schwimmen nächstes Jahr im September - aber mehr wird noch nicht verraten!











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    40 分
  • Bestimmt verpasst: Frühstück mit Britta Steffen
    2025/04/16
    1 時間 5 分