4Gene bietet Geschmack nach Belieben. Das Startup ist eine Ausgründung der TU München. Gründer und Kopf Heimo Adamski berichtet bei „Zukunft Bio E“, wie es ihre Technologie erlaubt, natürliche Aromastoffe mit Lebensmitteln, Medikamenten oder Kosmetika zu verbinden. Für die Chemiker: Das Prinzip der Glykolisierung steht dahinter.
4Gene kann auf diese Weise genau festlegen, wie etwas schmeckt oder riecht – und wann diese Aromen freigesetzt werden. Beim Erreichen einer bestimmten Temperatur zum Beispiel ist das die Tiefkühlpizza, die – genau dann, wenn sie fertig ist – den Duft eines echten italienischen Steinofens verströmt. Aroma-Auslöser können auch andere chemische Reaktionen sein, wie beim Deo, das nach Stunden noch mit der Haut reagiert und neue Aromastoffe freisetzt, wenn die heute eingesetzten flüchtigen Aromastoffe längst verflogen sind. So kann die Wirkung auch 16 oder mehr Stunden halten. Das Muster ist immer wieder identisch: Wo sich natürlich Aromastoffe mit dem Trägerstoff verbinden, braucht es keine künstlichen Aromen mehr.
Im Prinzip, so Heimo Adamski, könne man auf diese Weise Lebensmittel und Geschmäcker fast beliebig kombinieren. Allerdings konzentriere 4Gene sich auf das, was Kunden auch verlangten – und eine Bratwurst mit Vanillearoma gehöre dort eben nicht dazu.
Es müssen auch nicht immer positive, schöne Düfte sein. Mit derselben Technologie kann ein Aufkleber auf einem Motor vor dem Überhitzen warnen – per Rauchgeruch bei einer definierten Temperatur. Dieselben Glykoside per Tropfen auf den Akku eines Smartphones geträufelt und trocknen lassen – schon macht das Smartphone per Geruch auf sich aufmerksam, noch bevor der Akku endgültig überhitzt.
Heimo Adamski berichtet, wie er gemeinsam mit seinem Team solche Ideen entwickelt, wie sie an regelmäßigen „verrückten Freitagen“ jedes noch so abwegige Thema direkt an die Wand schreiben und so zu neuen Anwendungsfeldern kommen.
Zu Gast: Heimo Adamski, Gründer und CEO 4Gene, 4gene.de